Auftraggeber
Gebäudewirtschaft Mainz
Bearbeitungszeitraum
April 2017 bis März 2019
Zielsetzung
Erhalt einer Mauerbienenkolonie
Ausführungsort
Mainz
Bearbeitung
Dr. Corinna Lehr, Winfrid Schepp
Im Frühjahr 2017 erhält die biodata den Auftrag für eine artenschutzrechtliche Untersuchung an einem Gebäude der IGS Anna Seghers. Bei der Gerüstbegehung wird eine Kolonie der Gehörnten Mauerbiene festgestellt. Die Bienen haben sich alte Bohrlöcher in der Fassade ausgesucht, um dort ihre Brutkammern anzulegen. (Bild 1)
Zahlreiche Bohrlöcher sind bereits belegt und verschlossen. Würde im Zuge der energetischen Sanierung die Fassadenverkleidung jetzt angebracht, wären die Bienen dahinter eingesperrt und kein Überleben möglich. (Bild 2, 3 und 4)
Zur Sicherung der Mauerbienenkolonie entwickeln die biodata und das Architektur- und Ingenieurbüro Kirstein-Richmann ein Konzept. Die Wandplatten werden 2017 nur dort angebracht, wo sich keine Brutkammern befinden. Über den noch offenen Teil der Hauswand spannen die Bauarbeiter eine luftdurchlässige Gerüstschutzplane, die nur nach oben hin offen ist. Dann bauen sie das Gerüst wieder ab. Die Bienen haben ein Jahr Ruhe und können im Frühjahr 2018 schlüpfen und ihr Gefängnis nach oben hin verlassen. Da durch die Plane kein direkter Anflug an die frei gewordenen Bohrlöcher möglich ist, müssen sie sich andere Hohlräume suchen, denn abwärts wandern Bienen nicht. (Bild 5)
Im nächsten Schritt wird die „Bienenetage“ konstruiert. Mit der Fassadenverkleidung sollen neue Brutröhren für die Bienen eingebaut werden. Als Nisthilfen dienen halbierte Strangfalzziegel, die Schicht für Schicht übereinander gemauert werden. Die Baufirma Karrié Bau GmbH & Co. KG ist bereit, einen solchen ungewöhnlichen Auftrag zu übernehmen. (siehe Bild 6) In den Winterferien 2019 werden rund 300 Ziegel mit jeweils 9 Röhren und 20 Randziegel mit 6 Röhren eingebaut, was die stattliche Anzahl von 2.820 „Etagenwohnungen“ für die Wildbienen ergibt. (Bild 7, 8)
Da sich die Bienenetage hoch oben an den fensterlosen Ostfassaden befindet, stellt sie für den Schulbetrieb kein Problem dar. Die Schülerinnen und Schüler finden es nur schade, dass sie so hoch oben die Bienen nicht genauer beobachten können. (Bild 9)
Auftraggeber
Gebäudewirtschaft Mainz
Bearbeitungszeitraum
April 2017 bis März 2019
Zielsetzung
Erhalt einer Mauerbienenkolonie
Ausführungsort
Mainz
Bearbeitung
Dr. Corinna Lehr, Winfrid Schepp
Im Frühjahr 2017 erhält die biodata den Auftrag für eine artenschutzrechtliche Untersuchung an einem Gebäude der IGS Anna Seghers. Bei der Gerüstbegehung wird eine Kolonie der Gehörnten Mauerbiene festgestellt. Die Bienen haben sich alte Bohrlöcher in der Fassade ausgesucht, um dort ihre Brutkammern anzulegen. (Bild 1)
Zahlreiche Bohrlöcher sind bereits belegt und verschlossen. Würde im Zuge der energetischen Sanierung die Fassadenverkleidung jetzt angebracht, wären die Bienen dahinter eingesperrt und kein Überleben möglich. (Bild 2, 3 und 4)
Zur Sicherung der Mauerbienenkolonie entwickeln die biodata und das Architektur- und Ingenieurbüro Kirstein-Richmann ein Konzept. Die Wandplatten werden 2017 nur dort angebracht, wo sich keine Brutkammern befinden. Über den noch offenen Teil der Hauswand spannen die Bauarbeiter eine luftdurchlässige Gerüstschutzplane, die nur nach oben hin offen ist. Dann bauen sie das Gerüst wieder ab. Die Bienen haben ein Jahr Ruhe und können im Frühjahr 2018 schlüpfen und ihr Gefängnis nach oben hin verlassen. Da durch die Plane kein direkter Anflug an die frei gewordenen Bohrlöcher möglich ist, müssen sie sich andere Hohlräume suchen, denn abwärts wandern Bienen nicht. (Bild 5)
Im nächsten Schritt wird die „Bienenetage“ konstruiert. Mit der Fassadenverkleidung sollen neue Brutröhren für die Bienen eingebaut werden. Als Nisthilfen dienen halbierte Strangfalzziegel, die Schicht für Schicht übereinander gemauert werden. Die Baufirma Karrié Bau GmbH & Co. KG ist bereit, einen solchen ungewöhnlichen Auftrag zu übernehmen. (siehe Bild 6) In den Winterferien 2019 werden rund 300 Ziegel mit jeweils 9 Röhren und 20 Randziegel mit 6 Röhren eingebaut, was die stattliche Anzahl von 2.820 „Etagenwohnungen“ für die Wildbienen ergibt. (Bild 7, 8)
Da sich die Bienenetage hoch oben an den fensterlosen Ostfassaden befindet, stellt sie für den Schulbetrieb kein Problem dar. Die Schülerinnen und Schüler finden es nur schade, dass sie so hoch oben die Bienen nicht genauer beobachten können. (Bild 9)
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